Bei Schlafstörungen handelt es sich entweder um Probleme beim Einschlafen oder häufiges Aufwachen während der Nacht. Die Gründe können sehr vielfältig sein, zum Beispiel Stress, Depression, Epilepsie, Medikamente, Lärm, Licht, Kaffee oder Alkoholkonsum.

Im Schlaf fällt nicht nur die Körpertemperatur, auch die Atmung wird langsamer und der Blutdruck sinkt. Zudem nehmen Sinne und Nerven im Schlaf deutlich weniger wahr als im Wachzustand. Bei Patienten mit Schlafstörungen arbeiten die Sinne bewusst oder unterbewusst auch im Schlaf noch verstärkt, so dass die Betroffenen tagsüber oft müde, konzentrationsschwach und schlecht gelaunt sind.

Oft hilft es schon, vor dem Schlafengehen noch einen Spaziergang zu machen, das Schlafzimmer zu lüften oder den Kaffee- und Teekonsum abends zu reduzieren. Wenn Schlafstörungen allerdings länger anhalten und im Zusammenhang mit seelischen Problemen stehen, sollte ein Arzt oder Psychologe aufgesucht werden. In diesen Fällen können Psychotherapien oder verschiedene Arten von Medikamenten helfen.

Der Wirkstoff Nitrazepam verstärkt die Hemmwirkung des körpereigenen Botenstoffs GABA, welcher die Erregbarkeit der Nerven verringert. Das Mittel hat eine ausgeprägte schlaffördernde Wirkung, die eine Schlafdauer von 6-8 Stunden hervorruft. Bei Kindern eignet es sich auch als krampflösendes Mittel zur Vorbeugung von kindlicher Epilepsie.

Das Arzneimittel sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die Schlafstörung schwerwiegend und durch andere Maßnahmen, wie durch Beseitigung der Ursache kurzfristig nicht zu beheben ist. Nitrazepam wird etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen mit etwas Flüssigkeit geschluckt. Schon innerhalb kurzer Zeit (einer halben Stunde bis zwei Stunden) nach Einnahme erreicht der Wirkstoff die stärkste Konzentration im Blut (den maximalen Blutspiegel). Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme verzögert sich die Aufnahme etwa um ein Drittel.
Die Ausscheidung über die Leber erfolgt sehr langsam; die Halbwertszeit schwankt zwischen 25 und 30 Stunden und verlängert sich altersabhängig sowie bei Übergewichtigen. Somit gehört Nitrazepam zu den lang wirksamen Benzodiazepinen.